Die nächsten Monat geplante Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg wurde abgesagt. Von offizieller Seite hieß es, es werde mindestens bis August dauern, bis alle notwendigen Brandschutzprüfungen abgeschlossen seien. Die Verzögerung ist eine peinliche Angelegenheit für Planer und Behörden in der deutschen Hauptstadt, die gehofft hatten, mit der Eröffnung des Willy-Brandt-Flughafens am 3. Juni ein weiteres Kapitel in der Wiedervereinigung der einst geteilten Stadt aufzuschlagen.
Das 2,5 Milliarden Euro teure Projekt soll die beiden veralteten Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld ersetzen. Der neue Geschäftsführer des Flughafenbetreibers Rainer Schwarz sagte, dass alle Flüge, die für die Zeit nach dem 3. Juni gebucht wurden, stattfinden werden, die Passagiere jedoch auf den alten Flughäfen abgefertigt werden.
„Ich will nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich wirklich wütend bin“, sagte der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck. Er kündigte Untersuchungen an, warum die Informationen über die Verspätung erst wenige Wochen vor den geplanten ersten Flügen bekannt wurden. Auch die große Eröffnungsfeier sei bereits vorbereitet worden. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sagte, die Verzögerung „wird Geld kosten“, lehnte es aber ab, konkrete Zahlen zu benennen und wies darauf hin, dass es zunächst notwendig sei, die Angelegenheit mit allen Unternehmen und beteiligten Airlines zu besprechen.
Die Fluggesellschaften zeigten sich äußerst unzufrieden über die Verzögerung. „Wir wollen einen verlässlichen neuen Eröffnungstermin“, sagte Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow. Lufthansa sei bereits in Gesprächen mit dem Berliner Flughafen Tegel, um zu erörtern, wie alle Flüge in den Sommerflugplan eingebaut werden können, sagte er.
Der neue Flughafen soll in der Lage sein, 27 Millionen Passagiere jährlich abzufertigen, was sogar auf 45 Millionen Passagiere pro Jahr erhöht werden kann.